Etappe

Entfernung Radweg
16,55 km
Entfernung Luftlinie
12,34 km
Strecke herunterladen

Beschilderung

Teilweise beschildert.

Zu den Bahnstationen

  • zum Bhf Oschersleben (ca. 10 km)
  • Fahrradmitnahme in den KOM-Linien des Lk Harz begrenzt möglich
© Marlies Müller
Station 18 von Westen gesehen

Die Ausgangsstation

Die Station 18 ist baulich in ihrer Originalform erhalten. Sie war von 1833 bis 1849 in Betrieb. Das Gebäude wurde bis 1955 nachweislich als Wohnraum genutzt, danach verfiel es zusehends. Lediglich die Außenmauern standen noch. Im Auftrag des Landkreises Bördekreis wurde 1995 damit begonnen, das Telegrafengebäude unter Beachtung denkmalpflegerischer Grundsätze zu restaurieren. Das Richtfest war dann 1997, 1999 wurde die Telegraphenanlage eingebaut und seit 2001 ist das Gebäude für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Station ist nunmehr originalgetreu restauriert und lässt in Verbindung mit der Attrappe an der Nachbarstation 17 den Betrieb auf der Linie nachvollziehbar empfinden. Im Untergeschoss der Station vermittelt eine umfangreiche Ausstellung alles Wissenswerte zur Optischen Telegraphie.
Die Station unterhält unter http://www.optische-telegrafie.de/ eine eigene Webpräsenz.
Die Station ist zu diesen Terminen für Besucher geöffnet.

Mehr erfahren

Strecke

Das Gelände der Station 18 nach rechts auf die Bundesstraße B246 einbiegend verlassen. Nach ca. 800 m wird die Ortslage Neuwegersleben erreicht. Hier rechts auf die Bundesstraße B245 und nach knapp 100 m (neben der ehemaligen Gaststätte "Klein Berliner Hof") sofort wieder nach links auf einen bis in den Nachbarort Gunsleben führenden befestigten Wirtschaftsweg abbiegen. Über die holperige Hauptstraße wird der Ort am ehemaligen Bahnhof verlassen. Hier endet momentan die Beschilderung des Radweges. Die Grenze zum Landkreis Harz wird in wenigen hundert Metern am Großen Graben erreicht.
Auf der Landstraße L78 geht es zunächst nach Aderstedt und weiter über die Kreisstraße K1313, an einem Freibad vorbei, in Richtung Eilsdorf. Nach ca. 1,5 km, hier wird man mit einer sehr schönen Aussicht auf den Huy mit der Huysburg und den Brocken belohnt, führt rechts ein gut ausgebauter Wirtschaftsweg nach Pabstorf hinein. Mittlerweile sind einige wenige Steigungen zu erklimmen. Ca. 2 km hinter dem Ortausgang Pabstorf, nach dem Anstieg, zweigt rechts in Richtung Nordwest ein ursprünglich asphaltierter, aber mittlerweile verschotterter und löchriger Wirtschaftsweg ab. An dem nach einem knappen Kilometer links einmündenden Wirtschaftsweg ist der Standort der Station 19 erreicht. Sie stand auf dem heutigen freiem Feld, 400 m östlich von hier auf dem Sommeringberg. Hinweise auf die Station gibt es hier draußen noch nicht. Eine Dauerausstellung zur Optischen Telegraphie und zur Station 19 wird im Heimatmuseum Dedeleben gezeigt.

Auf der Karte anzeigen

Höhenprofil

Interessantes am Wegesrand

Von der Parkfläche vor der Station in Richtung Norden gesehen, kann man in ca. 3 km Entfernung das Kloster Hamersleben, ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift, mit seiner romanischen Stiftskirche St. Pankratius deutlich erkennen. Das Kloster wurde 1108 gestiftet und Anfang des 19. Jh. säkularisiert. In Neuwegersleben gibt es eine evangelische Dorfkirche, die mit einer Orgel von Ernst Rövers ausgestattet ist.
Die Orte (Neu)Wegersleben, Gunsleben, Aderstedt und Pabstorf wurden im 10. - 12. Jh. erstmals urkundlich erwähnt. Sie sind alle unmittelbar am Großen Bruch gelegen, einer feuchten Talniederung, in der es damals auch Seen gab und die von der Oker im Westen bis an die Bode im Osten reicht. Erste Entwässerungsmaßnahmen haben hier im 12. Jahrhundert durch Mönche stattgefunden. Vorher war dies ein undurchdringliches Gebiet. Zwischen Neudamm und dem damaligen Dorf Wegersleben gab es eine Fähre. Daran erinnert noch heute das Fährhaus in Neudamm, an dessen Giebelwand eine Steintafel über die Entstehung und Geschichte des Ortes informiert.
Der im Großen Bruch verlaufende Große Graben gehört gemeinsam mit dem Schiffgraben zu einem hier künstlich angelegten Fließgewässer, das an beiden Enden, also sowohl westlich, als auch östlich jeweils eine Mündung hat und das von den seitlichen Zuflüssen und vom Grundwasser des Großen Bruchs gespeist wird. Der Bifurkationspunkt, also der Punkt, an dem sich die Fließrichtungen trennen, befindet sich ziemlich genau dort, wo der TelRW hinter Steinmühle und der Grenze nach Niedersachsen wieder den Schiffgraben überquert. Ab hier wird auch in Schiffgraben West und Schiffgraben Ost unterschieden. Anlass zu diesem Gewässer, das später auch noch von vielen anderen Gräben flankiert wurde, gab Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1528 – 1589). Er veranlasste Untersuchungen, mit denen diese zwischen Oker und Bode gelegene Talniederung eventuell als schiffbare Verbindung bis hin zur Elbe genutzt werden könnte. Diese Überlegungen wurden nie verwirklicht, haben aber Anfang der 1920er Jahre noch bei den Planungen zum Mittellandkanal eine Rolle gespielt. Die damals angedachte Südlinie sollte südlich von Peine und Braunschweig dem Tal der Oker über Wolfenbüttel und weiter von Hornburg dem Schiffgraben/Großen Graben folgend, durch Oschersleben hindurch führen. Diese Kanalstrecke sollte dann bei Westerhüsen in die Elbe münden. Damit wäre dann natürlich nicht Haldensleben, das früher bestenfalls von der Ohre tangiert wurde, zur Hafenstadt geworden, sondern u.U. hätte sich dann in Oschersleben oder in Wanzleben eine ähnliche Entwicklung abgespielt. Das Große Bruch ist heute ein Landschaftsschutzgebiet.
Auch in Schlanstedt gab es einen Übergang über das Bruch. Im 11. Jh. wurde zu dessen Schutz eine Burg errichtet, die Anfang des 17. Jh. zu einem Renaissance-Schloss umgebaut wurde und das heute in Privatbesitz befindlich noch existiert. Die Anlage wird u.a. als Hofladen, Museum, Veranstaltungsort und als Gaststätte genutzt.
In Aderstedt führt der Weg am Gut vorbei, das seinen Ursprung in einer Wasserburg hatte, die Mitte des 18. Jh. zu einem barocken Rittergut umgebaut wurde. An der Straße nach Eilsdorf wird nach wenigen hundert Metern das Aderstedter Freibad erreicht.  Pabstorf (Papestorf) wurde erstmalig urkundlich im Fundations- oder Stiftungsbrief des Klosters Huysburg im Jahre 1084 erwähnt und war in der Vergangenheit zweigeteilt. Es gab einen größeren Wolfenbütteler und eine kleineren Oscherslebener Teil. Diese Trennung, die teilweise zu kuriosen Verhältnissen führte, wurde am 01. Oktober 1941 durch Gebietstausch beendet. Der braunschweigische Teil des Ortes wurde ebenfalls dem preußischen Kreis Oschersleben angeschlossen. Im Januar 2018 beschädigte das Sturmtief Friederike die Turmspitze der evangelischen Dorfkirche St. Bartholomäi, die zum Kichspiel "Am Huy" gehört, so sehr, dass sie abgenommen werden musste. In der sich darin befindlichen Zeitkapsel fand man dabei bis in das Jahr 1762 zurückreichende Dokumente.

Besonderheiten

Der TelRW ist im Lk Harz noch nicht beschildert. Unabhängig davon ist natürlich die hier aufgezeigte Strecke existent und insgesamt voll befahrbar.